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Orthriophis moellendorffi ist entgegen der weit verbreiteten Meinung
nicht schwieriger zu halten als andere Arten der
ehemaligen Gruppe von Elaphe. Ihren schlechten Ruf in der Terraristik
verdankt diese Natter den unzähligen
Importtieren, die auf den Markt gekommen sind.
Moellendorffi ist in der Natur keine seltene Natter und wird in großen
Mengen gefangen und auf den chinesischen
Märkten zum Verzehr angeboten. Diese Tiere verbringen dann Tage oder
Wochen in Boxen, die mit Tieren überfüllt
sind. Der lange und stressige Transport und die Parasiten geben diesen
bereits stark dehydrierten Tieren dann meistens
den Rest. Schätzungen gehen von kleiner 3% der Tiere aus, die diese
Bedingungen überleben.
Schon alleine aus diesem Grund sollte jeder so vernünftig sein und auf
relativ günstige Wildfänge verzichten.
Als Nachzucht (das erste Jahr einmal ausgeklammert) ist diese Natter
relativ einfach zu halten. Sie sind als Adulti
wenig aggressiv und stellen nur geringe Ansprüche an Ihr Terrarium.
Wichtig ist neben einer Wetbox ein ruhiger
Standort mit gemäßigten Temperaturen. Beachtet man dies und lässt die
Tiere weitestgehend in Ruhe, hat man an
Orthriophis moellendorffi viel und vor allem lange Freude.
Jungtier im Alter von 2 Jahren.
Wir pflegen eine Gruppe von 3,2 Tieren, die uns wenig Stress bereiten.
Sie sind umgänglich, aber beim Entnehmen
der Tiere aus dem Terri mit Vorsicht zu genießen.
Die Paarungszeit beginnt nach der Winterruhe und endet Ende Mai. Im
Sommer wird dann ein Gelege aus relativ
großen und hartschaligen Eiern abgesetzt. Die Jungtiere schlüpfen je
nach Bruttemperatur nach ca. 80 Tagen.
Bedingt durch die relativ dicke Schale werden die Eier meistens an den
Eipolen aufgeschlitzt.
Moellendorffi produziert jedoch trotz erfolgreicher Paarung nicht jedes
Jahr Nachzuchten.
Paarung von O. moellendorffi.
Eiablage.
Schlupf nach 81 Tagen bei 27 Grad.
Man sieht deutlich, dass an den dünneren Eipolen geschlitzt wird.
Sind die Tiere geschlüpft, beginnt der heikle Teil in der
Haltung von Orthriophis moellendorffi.
Nur sehr wenige Tiere fressen von Anfang an selbstständig.
Die meisten Tiere sind hartnäckige Futterverweigerer. Da die Zeit vom
Schlupf bis zum nächsten Winter oft zu lange
ist, führt kein Weg am Stopfen vorbei. Dabei erleiden die Tiere dann den
für sie absolut schädlichen Stress und nicht
jedes der Jungtiere überlebt diese Prozedur.
Die Jungtiere sollten auf jeden Fall zu gegebener Zeit für eine
verkürzte Zeit eingewintert werden.
Es kann gut möglich sein, dass die Kleinen fast ein Jahr brauchen, bis
sie endlich selbstständig fressen.
Die erste selbstständige Nahrung sind dann meisten sogenannte Hirnmäuse.
Ist das erste Jahr überstanden und die
Tiere fressen, besteht in der Regel kein Grund mehr zur Sorge.
Bedingt durch die langwierige Prozedur, die Tiere zum Fressen zu
bekommen, wachsen die Tiere relativ langsam
und legen im ersten Jahr nur wenige Zentimeter zu. Danach geht es bei
guter Fütterung jedoch relativ schnell.
Man sollte die Weibchen, egal welches Alter sie haben, jedoch nicht
unter 150cm Gesamtlänge verpaaren, da sonst
bedingt durch die großen Eier schnell eine Legenot entstehen kann.
Als Nahrung bietet man entweder lebende oder tote Nager an.
Hier sollte man selbst ausprobieren, welches Tier was am besten frisst.
Wir haben Tiere die lebend fressen, aber auch Kandidaten die nur tote
Nager aufnehmen.
Adultes Tier.
Wir sehen bei unseren Besuchen auf Börsen immer mal wieder einige
Anbieter, die frisch geschlüpfte moellendorffis
auf dem Tisch stehen haben und diese zum Verkauf anbieten. Wir
persönlich halten davon sehr wenig, denn gerade
die Tiere in diesem Stadium benötigen konsequente Ruhe und da gehört
ein Besuch auf einer Börse eben nicht dazu.
Die Verlockung ist dann meist sehr groß diese Tiere zu kaufen, aber wenn
Sie sich dann an diesen Bericht erinnern,
dann sollten Sie eigentlich so vernünftig sein und die Finger von diesen
Tieren lassen.
Wir selbst raten jedem, der sich moellendorffi zulegen will, die etwas
teureren Jährlinge zu kaufen.
Ein paar "Mark" mehr auszugeben zahlt sich bei dieser Art langfristig
aus.
Moellendorffi ist auf Grund Ihrer Größe und Ihres Verhaltens kein gutes
Fotomodel.
Aus diesem Grund bitten wir die wenigen und nicht gerade tollen Bilder
dieser Art zu entschuldigen.
Steckbrief:
Vorkommen: Südchina, Nordvietnam
Adultgröße: 180 bis 220cm (250cm möglich)
Temperatur: 21 bis 26 Grad
Bodengrund: Terrarienhumus (feuchte und trockene Stellen)
Nahrung: Mäuse, Ratten (tot oder lebend)
Winterruhe: ca. 3 Monate bei 12 bis 15 Grad
Geschlechtsreife: 3 bis 5 Jahre
Gelegegröße: 5 bis 10 Eier
Inkubation: 26 bis 27 Grad
Inkubationsdauer: ca. 80 Tage
Sollten Sie Fragen zur Haltung der Tiere haben, dürfen Sie
uns gerne ansprechen.
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