Geschlechtsbestimmung:


 

Es gibt verschiedene Methoden, anhand derer man das Geschlecht von Nattern bestimmen kann.
Einige gängige Methoden stellen wir hier kurz vor.
Bitte bedenken Sie, dass einige dieser Methoden bei unsachgemäßer Handhabung das Tier erheblich verletzen können.
Verzichten Sie also im Interesse des Tieres auf solche Versuche, wenn Sie in diesem Gebiet keine Erfahrung haben.

1. Sichten:
Hierzu schaut man sich die Schwanzwurzel im Verlauf Kloake in Richtung Schwanz an.
Bei weiblichen Tieren verläuft diese eher keilförmig.
Männliche Tiere haben aufgrund der Hemipenise, die beidseitig in einer Art Tasche gelagert sind, eine breitere, eher parallel verlaufende Schwanzwurzel. Wenn man beide Geschlechter miteinander vergleicht, kann man den Unterschied deutlich erkennen und bekommt so ein Gefühl für diese Methode. Im juvenilen Stadium sehr schwer zu unterscheiden.

2. Zählen:
Hierzu zählt man die Subcaudalia (Bauchschuppen von Kloake bis Schwanzspitze).
Diese Methode funktioniert nicht bei allen Nattern und man benötigt zur jeweiligen Art eine entsprechende Angabe.

3. Zippen:
Beim Zippen streicht man den Daumen mit etwas Druck von der Kloake in Richtung Schwanzspitze.
Bei männlichen Tieren spürt man im Bereich 1-2cm nach der Kloake eine kleine Erhebung, die unter dem Daumen durch eine Art "Zippen" spürbar ist. Dieses Zippen sind die Hemipenise. Bei weiblichen Tieren spürt man entsprechend nichts.
Funktioniert bei vielen Nattern, aber nicht bei allen.

4. Poppen:
Das sogenannte Poppen ist wohl die am häufigsten angewendete Methode bei jungen Nattern. Hierzu rollt man den Daumen von der Schwanzspitze mit leichtem Druck in Richtung Kloake. Der Daumen sollte dabei in einem Bereich von ca. 1,5 cm nach der Kloake angesetzt werden. Durch das Abrollen werden die Hemipenise aus den Taschen nach außen gestülpt und sind somit gut sichtbar. Bei weiblichen Tieren sieht man nichts oder nur einen Ansatz, bei dem es sich in der Regel um die Hemiklitoris handelt.
90% aller Natternbabys lassen sich so ziemlich sicher bestimmen.

5. Sondieren:
Beim Sondieren wird eine dünne Sonde in die Kloake eingeführt und in Richtung Schwanz geschoben. Hierzu feuchtet man die Sonde mit sauberem Wasser an. Verzichten Sie auf zwielichtige Gleitmittel, da solche Stoffe enthalten können, die die Tiere zumindest für einige Zeit unfruchtbar machen können. Bei männlichen Tieren gleitet die Sonde wesentlich tiefer in die Taschen als bei weiblichen. Achtung, nur ganz leichten Druck ausüben, da man auf diese Art und Weise auch schnell aus einem weiblichen Tier ein "männliches" machen kann, in dem man die Hemiklitoris durchsticht. Nur vom Fachmann durchzuführen!